Heimweh nach der Ferne

Er: "Guck dir sein Rad an, das ist total hinüber".
Sie: "Ja, aber guck dir seine Beine an, die sind überhaupt nicht hinüber, die sehen super aus".
(aus "Beinhart", in 3300 Tagen mit dem Fahrrad um die Welt)

Ich, Lea, bin nun also seit  anfangs August (noch) nicht auf einer Fahrradweltreise, doch ich darf während knapp 5 Monaten mit dem Bike von Quito nach Ushuaia fahren. Vor mir liegen rund 11'000 km und einige Höhenmeter. Der Weg führt von Ecuador über Peru und Bolivien nach Argentinien und Chile. Anfangs August geht's los und kurz vor Weihnachten werde ich am Ende der Welt ankommen.

Ich kann's kaum glauben, dass ich einen weiteren Traum realisieren kann. Bis heute habe ich unzählige Bücher über Veloreisen rund um den Globus gelesen, bin auf vielen Web-Sites von Veloreisenden herumgesurft und habe geträumt, wie schön es wäre wenn - und jetzt gehöre ich plötzlich zu den Glücklichen, welche das Abenteuer "Veloreise" in Angriff nehmen können. Einziger und sehr grosser Wehrmutstropfen: Christian kommt nicht mit, ich muss alleine gehen...

Christian entdeckt wie ich gerne fremde Länder, doch lieber auf die gemütliche Tour. Meine Begeisterung für's Velofahren kann er nicht teilen. Während ihm nur schon beim Gedanken an den Anden-Trail sein "Allerwertestes" schmerzt und er Muskelkater bekommt, ist dieser Punkt für mich gar kein Thema. Ich freue mich auf die sportliche Herausforderung, den langsamen und teilweise beschwerlichen Weg durch verschiedene Vegetationen und das intensive Erleben von Naturgewalten. Die eindrücklichen Begegnungen mit Menschen aus für mich neuen Kulturen werden mich für die Strapazen entschädigen. Jeder Tag wird einmalig und unvergesslich bleiben. Ich weiss, dass ich wieder unbeschreibliche, unbezahlbare und bereichernde Erfahrungen machen werde.

...und am Ende der Welt werden Christian und ich uns endlich wiedersehen!

Die Liebe ist ewig, solange wir uns um sie bemühen.